Die OVAG wird in Homberg im kommenden Jahr eine Ladesäule installieren, an denen man E-Autos mit frischer Energie versorgen kann. Denn der oberhessische Energieversorger will den Ausbau der Lade-Infrastruktur in seinem Gebiet vorantreiben. Das Ziel soll sein, »eine flächendeckende öffentlich zugängliche Infrastruktur zu schaffen, « heißt es. Damit unternimmt der mittelhessische Energieversorger einen Vorstoß, nachdem Pilotprojekte in der Vergangenheit nach einer Testphase nicht fortgeführt wurden. So hatte es beispielsweise 2014/15 drei E-Mobile in Gemünden, Lautertal und Schotten gegeben, die auch rege genutzt wurden und so Aufschluss gaben, was die Technologie in einem bergigen Flächenkreis bietet. So wurde damals der Wunsch geäußert, etwa alle 30 Kilometer eine Ladestation zu haben, und zwar von der Sorte, die in kürzester Zeit die Akkus auffüllt. Damals hatte das Projekt auch gezeigt, dass nach einer Anfangseuphorie die Zahl der Nutzer nicht sehr wesentlich stieg, aber die diejenigen, die einmal die Vorteile kennen gelernt hatten, die E-Mobile auch eifrig nutzten.
Ladesäule kostet 27 000 Euro
Homberg wurde jetzt angeboten, mit Beginn des nächsten Jahres eine Ladesäule zu erhalten. Einzig den Platz dafür muss die Stadt zur Verfügung stellen sowie zwei Parkplätze. Ferner muss die Kommune die Plätze ausschildern und die Reinigung sowie den Winterdienst übernehmen. Bis zum 30. November läuft eine Frist, in der sich Städte und Gemeinden bewerben konnten. Die Stadt war hellhörig geworden und hatte sich auf die Bewerberliste setzen lassen. »Die Säule wurde uns zugesagt,« sagte Hauptamtsleiter Markus Haumann jetzt in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Danach wird eine sogenannte Schnelladesäule mit 44 kW eingerichtet. Als Ort, wo man die Säule am liebsten hätte, wurde die Stadthalle genannt. Dort befindet sich auch der Wohnmobilstellplatz. Sollte das nicht möglich sein, dann wurden als weitere Plätze das Familienzentrum oder das Rathaus genannt. Diskutiert wurde, ob die Stadt einsteigen und auf eigene Rechnung Ladesäulen einrichten soll. Die Kosten liegen bei rund 27 000 Euro pro Säule. Vor dem Hintergrund des Haushaltsdefizits sei das momentan nicht drin. Teilweise würden Privatleute, die Elektroautos fahren, selbst zu Hause Ladesäulen einrichten lassen, hieß es.
In der Stadtmitte aufstellen?
Man müsse keine Subvention für Menschen ausschütten, die sich ein derzeit noch recht teures Elektroauto leisten können und wollen, sagte Norbert Reinhardt (CDU). Er regte aber an, ob eine solche Säule nicht vielleicht doch besser in der Stadtmitte ihren Platz finden sollte. Auch Bürgermeisterin Claudia Blum hat die Erfahrung gemacht, »dass es meistens Gäste von außerhalb sind, die nach einer solchen Ladesäule fragen.« Man will jetzt beobachten, wie die von der OVAG installierte Säule ab dem kommenden Jahr angenommen wird. Alexander Stock (SPD) begrüßte die Ankündigung der OVAG, damit habe man zumindest im oberhessischen Gebiet demnächst eine ganze Reihe von Ladestationen zur Verfügung. Die Ladesäulen der Ovag gehören dem europaweiten Ladenetzwerk »PlugSurfing« an. E-Autofahrer können mit Ladekarte, aber auch ohne vorherige Registrierung mit der Funktion »Scan & Charge« ihr Fahrzeug aufladen. Der Strom stammt laut Ovag aus erneuerbaren Energien. Das Land unterstützt diese Investition.